Geschichte Spartas


Spartas Geschichte zu greifen ist kein leichtes Unterfangen. Da sich die Spartaner nicht damit aufhielten, Gesetze, Regeln und Privates schriftlich zu fixieren, gibt es zumeist nur Außenansichten bzw. viel später verfasste Kommentare.

In klassischer Zeit tritt Sparta für seine Zeitgenossen vor allem durch Feldzüge an die Öffentlichkeit, wodurch die Geschichtsschreibung sich in einer Aneinanderreihung von Schlachten und Gefechten wiederfindet. Das heißt aber nicht, dass in Sparta Politik und gesellschaftliche Entwicklung nur im Kriegführen bestand. Nur sind eben Kriege immer für eine Außenpartei wahrnehmbar, zumindest die davon betroffene.

Es lassen sich aber einige weitere Anhaltspunkte für die Strukturierung der spartanischen Geschichte gewinnen. Hier sei einerseits die lange Zeit blühende kulturelle Produktion erwähnt, die erst an der Schwelle zum klassischen Zeitalter verdorrt und die Beschreibung innerer Dynamik im dritten Jahrhundert, als Reformer versuchten, Sparta wieder eine stärkere Stimme im griechischen Konzert der Mächte zu geben.

Ein etwas unglücklicher Glücksfall sind die Aufzeichnungen des Xenophon, der als glühender Spartabewunderer und Bewohner der Stadt umfangreiche Innenansichten niederschrieb – ohne indes selbst Spartiat oder auch nur Lakedaimonier zu sein. So scheint er manches, was er beschreibt, nicht recht zu verstehen und hier und da einfach Erklärungen hinzuzuerfinden, die kaum angemessen sein können. Trotzdem kommt ihm das Verdienst zu, durch die selbstverständliche Benutzung von Begriffen und Zuständen im Staat der Lakedaimonier unser Wissen über Sparta aufzuhellen – vielleicht mehr als in seinen eigentlichen Abhandlungsthemen, z.B. der Verfassung und Gesellschaft der Lakedaimonier, die streckenweise nachweislich falsch ist.

So wird dieser geschichtliche Überblick v.a. eine Abfolge von Kriegen, entscheidenden Schlachten und Friedensschlüssen sein, ohne im hinreichenden Maß auf Gesellschaftstendenzen eingehen zu können, da sich diese nicht so genau datieren lassen und zum Teil nicht als Einzelereignisse greifbar sind.

Teil 1: Von den Anfängen bis zum Ende der Hegemonie

Teil 2: Von Mantineia 362 bis heute