Das Ende der Schlacht


Fast alle Toten im Hoplitenkampf kamen erst beim Zusammenbruch einer Phalanx unter dem Druck der anderen zustande. Da die Spartaner den Feind nicht verfolgten, töteten sie einerseits nicht so viele Feinde, wie das dabei maximal möglich gewesen wäre, liefen aber auch nicht Gefahr, selbst in Auflösung getroffen zu werden. Sie siegten, vernichteten aber den Feind nicht. Gelegentliche Tötungsexzesse kamen eher im Anschluss an eine Schlacht als in ihr selbst vor.

Die andere Technik, den Gegner zu besiegen war seine Umfassung, was dann in gleicher Weise ausgenutzt wurde, wie eine aufgeschobene Lücke. Die Spartaner setzten dazu sophistizierte Manöver ein, die dazu dienten, ihre gesamte Phalanx seitlich zu verschieben, die eigene Frontlinie zu verlängern und den überlappenden Flügel zu schwenken, um den Gegner einzuklemmen. Das konnten sie z.B. bei Mantineia 418 und am Nemeabach 394 erfolgreich bewerkstelligen und sie versuchten dasselbe bei Leuktra 371, wo das Manöver nicht erfolgreich war.

Sparta führte Kriege seit der Einführung der Phalanx agonal, d.h. eine einzige offene Feldschlacht sollte den jeweils anliegenden Konfliktfall klären. Man vermied längerfristige Aktionen wie Belagerungen oder Zermürbungstaktiken so gut es ging. Bei dieser Vorgehensweise kam es auf den einen oder anderen Tag zumeist nicht an. So lässt sich möglicherweise erklären, warum die Spartaner die Schlacht bei Marathon versäumten: Aus ihrem Bild des Krieges heraus nahmen sie an, die Perser würden ohnehin warten, bis sich ihre Gegner komplett formiert hätten und ließen sich deshalb (aus welchem Anlass auch immer) Zeit mit dem Ausrücken.