Holpitenstatuetten


Lakonischer Hoplit, Fundort Dodona (Epirus)
Lakonischer Hoplit, Fundort Dodona (Epirus)
Lakonischer Bronzehoplit, um 575, Fundort Olympia (Elis)
Lakonischer Bronzehoplit, um 575, Fundort Olympia (Elis)

Eine Spezialität der lakedaimonischen Bronzegießer waren die Statuetten von Hopliten, die meist nicht viel mehr als zehn Zentimeter hoch, bronzene Gefäße wie Krater oder Hydria zierten. Die Arbeiten weisen dabei eine stilistische Eigenständigkeit auf und waren im gesamten 6. Jahrhundert im In- und Ausland beliebt. Es wurden viele dieser Statuetten gefunden – einige sind hier abgebildet.

Lakonischer Bronzehoplit, 3. Viertel des 6. Jh., Fundort Messenien
Lakonischer Bronzehoplit, 3. Viertel des 6. Jh., Fundort Messenien
Lakonische Hoplitenstatuette, Mitte 6. Jh., Fundort Dodona (Epirus)
Lakonische Hoplitenstatuette, Mitte 6. Jh., Fundort Dodona (Epirus)

Es lässt sich eine stilistische Entwicklung nachvollziehen, die von eher abstrakt wirkenden über sehr schwungvolle und muskulöse Modelle zu in Haltung und Proportion sehr realistischen führt. Stets aber bleiben Kleidung und Gestus archaisch, so weisen sie alle die lange gerade Nase und das archaische Lächeln (gelegentlich unfreundlicherweise als „debiles Grinsen“ bezeichnet) auf. Wie nicht anders zu erwarten, sind die Statuetten von unterschiedlicher künstlerischer Qualität, orientieren sich aber durchaus an allgemein anerkannten stilistischen Merkmalen. Als Abbilder lakonischer Hopliten weisen sie u.a. die langen Haarsträhnen aus. Gemeinsam ist ihnen das athletische Erscheinungsbild und die komplette Körperpanzerung.

Lakonische Hoplitenstatuette aus Bronze, Fundort (mir) unbekannt
Lakonische Hoplitenstatuette aus Bronze, Fundort (mir) unbekannt
Lakonische Hoplitenstatuette
Lakonische Hoplitenstatuette

Die Statuetten ab der 2. Hälfte des Jahrhunderts lassen sich u.a. daran erkennen, dass sie nun einen Schurz tragen, der den Unterleib bedeckt.

Zum archaischen Rüstzeug gehören die bronzenen Beinschienen, Körperpanzer und korinthischen Helme. Diese zeigen gelegentlich den hohen Helmbusch, der sich archäologisch nicht nachweisen lässt und wohl der antiken Vorstellung vom homerischen Heldengestus entspricht. Ansonsten wird der übliche Kopfputz aus Rosshaar gezeigt.

Lakonischer Bronzehoplit an einem Krater, vom Beginn des 6. Jh., Fundort Mittelitalien
Lakonischer Bronzehoplit an einem Krater, vom Beginn des 6. Jh., Fundort Mittelitalien
Hoplitenrelief, 6. Jh., vom sog. Krater von Vix (Burgund)
Hoplitenrelief, 6. Jh., vom sog. Krater von Vix (Burgund)

Die Helmzier des ältesten bekannten Modells (aus Mittelitalien) weicht davon ab – vielleicht auf Wunsch eines Auftraggebers. Bohrungen und Armhaltungen weisen darauf hin, dass sie ursprünglich auch Schild und eine Angriffswaffe – vermutlich am häufigsten die Stoßlanze – bei sich hatten. Erhalten sind solche Waffen nur selten.

Lakonische Hoplitenstatuette, Fundort im heutigen Jemen
Lakonische Hoplitenstatuette, Fundort im heutigen Jemen
Lakonischer Bronzehoplit, Mitte des 6. Jh.
Lakonischer Bronzehoplit, Mitte des 6. Jh.
Lakonischer Bronzehoplit, Fundort Kynouria (Lakonien)
Lakonischer Bronzehoplit, Fundort Kynouria (Lakonien)