Eine Spezialität der lakedaimonischen Bronzegießer waren die Statuetten von Hopliten, die meist nicht viel mehr als zehn Zentimeter hoch, bronzene Gefäße wie Krater oder Hydria zierten. Die Arbeiten weisen dabei eine stilistische Eigenständigkeit auf und waren im gesamten 6. Jahrhundert im In- und Ausland beliebt. Es wurden viele dieser Statuetten gefunden – einige sind hier abgebildet.
Es lässt sich eine stilistische Entwicklung nachvollziehen, die von eher abstrakt wirkenden über sehr schwungvolle und muskulöse Modelle zu in Haltung und Proportion sehr realistischen führt. Stets aber bleiben Kleidung und Gestus archaisch, so weisen sie alle die lange gerade Nase und das archaische Lächeln (gelegentlich unfreundlicherweise als „debiles Grinsen“ bezeichnet) auf. Wie nicht anders zu erwarten, sind die Statuetten von unterschiedlicher künstlerischer Qualität, orientieren sich aber durchaus an allgemein anerkannten stilistischen Merkmalen. Als Abbilder lakonischer Hopliten weisen sie u.a. die langen Haarsträhnen aus. Gemeinsam ist ihnen das athletische Erscheinungsbild und die komplette Körperpanzerung.
Die Statuetten ab der 2. Hälfte des Jahrhunderts lassen sich u.a. daran erkennen, dass sie nun einen Schurz tragen, der den Unterleib bedeckt.
Zum archaischen Rüstzeug gehören die bronzenen Beinschienen, Körperpanzer und korinthischen Helme. Diese zeigen gelegentlich den hohen Helmbusch, der sich archäologisch nicht nachweisen lässt und wohl der antiken Vorstellung vom homerischen Heldengestus entspricht. Ansonsten wird der übliche Kopfputz aus Rosshaar gezeigt.
Die Helmzier des ältesten bekannten Modells (aus Mittelitalien) weicht davon ab – vielleicht auf Wunsch eines Auftraggebers. Bohrungen und Armhaltungen weisen darauf hin, dass sie ursprünglich auch Schild und eine Angriffswaffe – vermutlich am häufigsten die Stoßlanze – bei sich hatten. Erhalten sind solche Waffen nur selten.