Anscheinend übernahmen die Spartaner eine rudimentäre Phalanxtaktik kurz vor oder im 2. Messenischen Krieg. Kennen gelernt haben sie sie spätestens in einer Auseinandersetzung mit Argos, als sie eine empfindliche Niederlage einstecken mussten (evtl. in der historisch nicht ganz sicheren Schlacht bei Hysiai um 669), wodurch möglicherweise die Messenier zu ihrem Aufstand den Mut fanden.
Die Phalanxtaktik stellt eine tiefgreifende Veränderung des Kriegswesens dar. Im 8. Jahrhundert kämpften die Spartaner noch nicht in der Phalanx. Sie trugen wohl wie die anderen Griechen der Zeit Lederpanzerung, Schutzkappen aus Leder oder dickem Filz, den runden oder stundenglasförmigen Schild (Dipylon) mit Schulterriemen und einem Handgriff in der Schildmitte. Speere wurden damals noch vorwiegend zum Wurf und nicht als Stoßlanze verwendet. Waren bislang die Auseinandersetzungen vor allem Ferngefechte mit Wurfspeeren, Pfeilen und geschleuderten Steinen oder kleine Duellanhäufungen von aristokratischen oder heldnischen Einzelkämpfern, während die einfachen Bauerntruppen einen interessierten aber eher kampfaversen Hintergrund bildeten, so waren in einer Phalanx alle in den ersten Reihen marschierenden Männer tatsächlich bestrebt, Gegner aus unmittelbarer Nähe zu töten.
Damit ging eine massiv erhöhte Kampfkraft einher, die aber den Nahkampf brauchte. Konnte dieser erzwungen werden, resultierten oft in kurzer Zeit hohe Verluste. Schätzungen gehen bei Phalanxschlachten von durchschnittlich 10 bis 15 % Totalverlusten unter den Hopliten aus. Je besser die Phalanx ausgebildet, desto größer nicht nur die Gefahr für den Feind zu unterliegen, sondern umso massiver waren die Verluste an Menschenleben, die ein Feind zu befürchten hatte. Deshalb dauerten solche Schlachten gewöhnlich nicht lange, gelegentlich flohen ganze Armeen vor dem Zusammenstoß und es kann davon ausgegangen werden, dass viele Konflikte nur deshalb nicht in die Aushebung von Truppen resultierten, weil eine Seite angesichts der gegnerischen Truppe schleunigst nachgab.
Die Phalanx entwickelte sich allmählich und war trotz ihrer „klassischen“, d.h. uns als prototypisch vorkommenden Ausprägung, im 5. Jahrhundert stets in Entwicklung. Die Spartaner prägten diese Entwicklung mit bzw. folgten den meisten Tendenzen (Ausnahme ist wohl die schiefe Schlachtordnung Thebens), bis die Phalanx sich als zu verwundbar gegen die militärische Feldherrenkunst der Römer erwies und Sparta und kurz darauf ganz Hellas die Selbständigkeit verlor.
Eine Phalanx bestand in einer breiten Kampflinie, in der mehrere – üblicherweise 8, aber auch 12, 16, 24 oder bei den Thebanern 50 – Reihen von Hopliten dicht aufeinander folgten und in der jeweils der Nachfolgende die Position seines Vordermannes einnehmen musste, wenn dieser verwundet oder tot aus der Reihe fiel. Die Männer einer Reihe standen eng beieinander. Der Hoplitenschild aspis oder hoplon deckte einerseits die linke Körperhälfte des Trägers, stand andererseits links über, sodass der Schutz der rechten Körperhälfte durch den überstehenden Schild des Nebenmanns bewerkstelligt werden musste. Sämtliche Phalangen wiesen deshalb die Tendenz auf, beim Marsch nach rechts abzuweichen, weil jeder Mann versuchte, in den Schutz des nachbarlichen Schildes zu gelangen. Eine Hauptidee der Phalanxtaktik war, dass eine geschlossene Formation dem Einzelkämpfer überlegen ist und eine gute Phalanx ihre Reihen gegenüber einer anderen besser geschlossen halten kann und damit das Leben aller Hopliten besser schützt. Zur Aufstellung wird bereits einiges unter Heeresorganisation genannt.