Als 490 die Perser bei Marathon gelandet waren, um Athen ebenso wie Eretria für seine Teilnahme am Ionischen Aufstand zu bestrafen, rief Athen Sparta als Führungsmacht der Hellenen um Hilfe an. Die Spartaner zeigten sich hilfswillig, kamen aber nachdem sie vermutlich wegen religiöser Gründe mehrere Tage verstreichen ließen mit ihrem Korps zu spät auf dem Schlachtfeld an.
Als 481 der Anmarsch des persischen Heeres nach Griechenland begonnen hatte, trafen sich Repräsentanten der widerstandswilligen Griechen, darunter Athen und Sparta, am Isthmos. In dem sich bildenden Hellenenbund wurde die spartanische Oberführung nicht angezweifelt, aber die Athener liebäugelten als stärkste Seemacht mit dem Oberbefehl über die Flotte. Noch aber konnten sie sich mit einer solchen Forderung nicht durchsetzen. Nachdem die Perser zur See und auf dem Land besiegt waren und der Großkönig sich zurückzog, wurde der Kampf unter spartanischem Oberbefehl fortgesetzt, um auch Ionien zu befreien. 478/77 wurde der arrogant auftretende und zum Aufbrausen neidende Pausanias, Sieger von Plataia und Oberbefehlshaber des Hellenenbundes, mittels einer Intrige zu Fall gebracht. Vermutlich zog hier der Athener Stratege Kimon die Fäden, um endlich den lästigen spartanischen Oberbefehl (zumindest für die Flotte) loszuwerden und einen Bund unter athenischer Führung zu gründen. Der nachfolgende Oberbefehlshaber Dorkis wurde nicht anerkannt, vordergründig, weil er kein König von Sparta war. Für Sparta war noch nicht ersichtlich, dass diese Aktionen sich in erster Linie an den machtpolitischen Interessen Athens orientierten, sie dachten noch im Rahmen des gesamtgriechischen Kampfs gegen die Perser. Dass sie keinen neuen Befehlshaber mehr schickten, spielte den Athenern in die Arme. Sie gründeten den attisch-delischen Seebund.
Sparta kehrte wieder an seinen angestammten Schauplatz auf der Peloponnes zurück, man glaubte den Perserkampf in guten Händen. Athen drängte auch die Perser nach und nach aus der Ägäis ab, arbeitete dabei aber auch an der Bildung eines über die eigene Polis hinausgehenden Machtbereichs, indem es seine Bündner immer stärker drangsalierte und sich bei guter Gelegenheit gleich deren Landes bemächtigte.
Der Bruch geschah, als die Spartaner in einer für sie bedrohlichen Situation den vermeintlichen Verbündeten zur Hilfe riefen. Nach dem Erdbeben von 464 forderten die Spartaner Verbände der Bundesgenossen für den Kampf gegen die aufständischen Heloten an. Als nach zwei Jahren die Heloten immer noch das Land unsicher machten, forderte man auch Hilfstruppen aus Athen an, mit dem man damals in Sparta meinte, recht gut zu stehen. Die Athener schickten 4000 Hopliten unter Kimon, der die Aktion vor der Volksversammlung durchsetzte, um ohne Konflikt mit Sparta die Rolle Athens weiter zu stärken. Die Spartaner allerdings schickten die Athener, als diese nicht sofort erfolgreich waren, wieder nach Hause. Sie behielten aber andere Bundesgenossen da, was als Eklat gesehen wurde. Die Stimmung in Athen kippte gegen Kimons Politik des verdeckten Machtausbaus. Man wollte endlich in direkter Auseinandersetzung zeigen, wer der Stärkere war.
So kündeten die Athener das Bündnis von 481 auf und schlossen stattdessen einen Vertrag mit Argos, der sich offensichtlich gegen Sparta richtete. Dann begann Athen gegen massiven Einspruch der Spartaner mit dem Bau der Langen Mauern zum Piraius, was nicht als Selbstverteidigungsmaßnahme akzeptiert wurde. Damit war die offene Auseinandersetzung der beiden Poleis markiert.
Möglicherweise war aber Sparta ganz so arglos doch nicht. Es wird berichtet, dass sie kurz vor dem Erdbeben den Thasiern Unterstützung bei ihrem Abfall von Athen zugesagt hatten, die dann natürlich nicht mehr geleistet werden konnte. Ob diese Nachricht ein späterer Rechtfertigungsversuch athenischer Geschichtsschreibung ist, um das eigene Handeln zu rechtfertigen oder ob es diese Zusage tatsächlich gegeben hat, ist nicht klar.
Schon um 460 eskalierte die Situation, als Athen eine Streitigkeit Megaras mit Korinth unterstützte. Es entspann sich der erste Peloponnesische Krieg, in den Sparta zunächst, vielleicht wegen des Helotenaufstands, nicht unmittelbar eingriff.
weiter: Der erste Peloponnesische Krieg – Zwei Großmächte im Agon